Schloss Leitzkau
Weserrenaissance an der Elbe
Leitzkaus Anfänge sind eng mit dem Ausgreifen deutscher Herrschaft auf slawisches Gebiet und mit der sogenannten „Slawenmission“ verbunden. In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde auf der Anhöhe, die bis heute das Schloss trägt, ein erster christlicher Stützpunkt errichtet, zunächst als provisorische Kathedrale des Bistums Brandenburg dann als Prämonstratenser-Stift. Aus dieser Zeit haben sich die beeindruckende romanische Basilika erhalten sowie Reste der Klausur in den heutigen Schlossgebäuden.
Im Zuge der Reformation wandelte sich die Klausuranlage zum Schloss, die Stiftskirche zur Schlosskapelle. Verbunden ist diese Entwicklung mit der Familie von Münchhausen, die die Anlage 1564 erwarb und zum Schloss ausbaute. Aus dieser Zeit hat sich mit Schloss Neuhaus der Westflügel vollständig erhalten. Vom Ostflügel blieb die viergeschossige Loggia erhalten, die das sogenannte Althaus mit dem Hobeck genannten, ebenfalls erhaltenen Schlossflügel verband. Architekturgeschichtlich ist dieses Bauwerk von außerordentlichem Wert: Es weist über die Weserrenaissance hinaus nach Italien. Leitzkau gehört damit zu den bedeutendsten Schlossbauten der Renaissance im Gebiet der mittleren Elbe.
Geplante Maßnahmen im SIP 1
Nordflügel: Sanierung und Ausbau des Wirtschaftsgebäudes
Schloss Leitzkau verfügt als Hauptsitz der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt über bereits sanierte Gebäudeteile, in denen sich v. a. die Büros der Verwaltung befinden. Der Nordflügel jedoch ist in provisorisch gesichertem Zustand und steht leer bzw. wird teilweise als provisorische Werkstatt und Garage genutzt. Die Denkmalsubstanz muss erhalten werden, deshalb ist geplant, die historischen Gebäudeteile des Nordflügels zu sanieren. Dazu gehört in erster Linie die statische Ertüchtigung der historischen Außenwände und der Einbau einer neuen Tragkonstruktion, angepasst an die geplante Nutzung. Im Zuge der Baumaßnahme wird das Gebäude nun an alle Versorgungsmedien (Wasser/Abwasser) angeschlossen. Ziel ist die Nutzung wie bisher als Werkstatt sowie darüber hinaus als Archiv und Lager.
Bei allen geplanten Baumaßnahmen ist die Bauforschung beteiligt, sodass auch neue Erkenntnisse zur Baugeschichte des Schlosses nicht auszuschließen sind.