Eckartsburg

Paradebeispiel des hochmittelalterlichen Burgenbaus

Die oberhalb der Stadt Eckartsberga gelegene Eckartsburg gehört wie die Wartburg, die Neuenburg, die Creuzburg und die Burg Weißensee in den Verbund bedeutender Burgen der Landgrafen von Thüringen. Eindrucksvoll geben diese Anlagen herausragendes Zeugnis von der Funktion der Burgen als Herrschaftsschwerpunkte im Territorium.

Die Burg entstand Ende des 12. Jahrhunderts. Sie zeigt in ihrer Baugestalt den reichsfürstlichen Anspruch ihrer Erbauer. In der rechteckig angelegten Kernburg befinden sich der Palas und ein herrschaftlicher Wohnturm. Die eindrucksvollen Ringmauern sind in der Grundsubstanz ebenso noch erhalten wie das Kammertor zur Kernburg mit seinem gut acht Meter langen gewölbten Torweg und das Torhaus zur ersten östlichen Vorburg. Der mächtige Halsgraben sowie weitere Vorburgbefunde machen deutlich, dass es sich bei der Eckartsburg um eine der großen Burganlagen in Mitteldeutschland handelt. Trotz Umbauten im späten Mittelalter und partieller Substanzverluste darf das Ensemble der Eckartsburg insgesamt als ein Paradebeispiel des hochmittelalterlichen Burgenbaus gelten.

Geplante Maßnahmen im SIP 1

Geplant ist die Sanierung und größtenteils Erneuerung des maroden Leitungsnetzes und der bestehenden Haustechnik (Heizungsanlage, Wasser- und Abwasseranlagen, Lüftungstechnik, Elektroinstallation, Brandmelde- und Einbruchmeldetechnik, Sicherheitsbeleuchtung, Sicherheitstechnik/Schließanlage), damit einhergehende Erneuerung der WC-Installationen und die entsprechenden baubegleitenden Maßnahmen wie Tischler-, Fliesen-, Trockenbau- und Malerarbeiten. Ziel der Maßnahmen ist es, die Sicherheit der Liegenschaft sowie die Arbeitsbedingungen für einen möglichen neuen Pächter zu verbessern. Dazu gehört zum Beispiel auch die Herstellung einer Löschwasserzisterne. Durch den Einbau von klima- und umweltgerechten Technologien sollen eine langlebige und versorgungssichere Ausrüstung erreicht und Betriebskosten gesenkt werden.

Vorgesehen ist die Sanierung des Palas mit seinem Glasdach. Dazu gehören infolge der auffälligen Ettringit-Bildung die statische Ertüchtigung der raumumschließenden Burgmauern und der Treppenhauswand sowie damit einhergehend die Erneuerung der innenliegenden Dachentwässerung. Außerdem muss den öffentlich-rechtlichen Anforderungen im Hinblick auf Sicherheit und Brandschutz entsprochen werden. Ziel ist die grundlegende und nachhaltige Sanierung, Restaurierung und Konservierung der Denkmalsubstanz. Damit darüber hinaus der Palas in Zukunft als Multifunktionsraum wieder vielfältiger nutzbar ist, sind die gegenwärtigen klimatischen Bedingungen bei der Instandsetzung des Glasdaches zu berücksichtigen. Auch Trauungen und Hochzeitsfeiern wären dann in Zukunft wieder möglich.

Die größte geplante Maßnahme ist die vollständige Sanierung der Burgmauern einschließlich Brücke mit teilweiser statischer Ertüchtigung. Obwohl der Erhalt der Denkmalsubstanz im Vordergrund steht, müssen Verkehrssicherheit und Rettungswege gewährleistet werden.